… oder einfach sehr unbeliebte Gesprächsthemen. Wo man auch hingeht man wird nicht als normaler Mensch behandelt. Alltägliche Tätigkeiten kosten eine Unmenge an Kraft. Ständig auf Hilfe angewiesen zu sein, wenn man doch eigentlich selbst stark sein will. In Dieter Strauchs Film „Leben ohne Fassade“ wird auf charmante Weise das Leben seiner ProtagonistInnen beschrieben. Eine der Hauptfiguren ist Julia Kulczycki, eine engagierte Schreiberin für die Linzer Kupfermuckn sowie Moderatorin für Radio FRO. Sie erzählt von den täglichen Schwierigkeiten und Herausforderungen mit denen sie sich konfrontiert sieht. Gelegentlich lässt sie ihre Verbitterung über die Tatsache, dass sie nicht als Mensch mit natürlichen Bedürfnissen, wie dem Verlangen nach Nähe oder zwischenmenschlichen Beziehungen, gesehen wird, zum Vorschein kommen. Sie beschreibt wie schwer es manchmal ist sich aufzuraffen und aus dem Haus zu kommen, da sie immer stark sein muss. Neben ihrem Alltag erfahren wir auch noch von Walter, ein begeisterter Filmer, Kathi die Klaus liebt und ihm Teppiche webt und Paradiescreme macht. Auf charmante und witzige Weise wird das außergewöhnliche Leben der ProtagonistInnen gezeigt. Eine wichtige Aussage des Films ist die Forderung nach Respekt und das Überdenken der Werte die unsere Gesellschaft vertritt, denn egal um welches Leben es geht, es ist lebenswert und verdient unsere Aufmerksamkeit.
Oft hat man mehr mit Anderen, Unbekannten, gemeinsam als man denkt. In Léa Fehners Spielfilmdebüt “Qu‘un seul tienne et les autres suivront“ (bedeutet frei übersetzt so viel wie „Ein einzelner geht, die anderen werden folgen“) werden die Geschichten von drei Personen erzählt, deren Gemeinsamkeit ein Gefängnisbesuch in Marseille ist. Die 16-jährige Laure ist zum ersten Mal verliebt. Als ihr Freund Alexandre aufgrund einer Attacke auf einen Polizisten ins Gefängnis muss, erfährt Laure, dass sie eine erwachsene Begleitperson braucht, um ihn besuchen zu dürfen. Der Motorradkurier Stephane, immer in Geldnot und ohne rechten Halt im Leben, bekommt aufgrund seiner Ähnlichkeit mit einem zu 25 Jahren Verurteilten ein großzügiges finanzielles Angebot von einem zwielichtigen Geschäftsmann, mit dem Häftling Plätze zu tauschen. Zorah reist indes von Algerien nach Marseille, um herauszufinden, was zwischen ihrem toten Sohn und dessen Mörder vorgefallen ist. Um den Inhaftierten treffen zu können, stellt sich Zorah mit dessen Schwester gut. Drei Leben deren einziger Berührungspunkt im Besucherbereich eines Gefängnisses liegt. Léa Fehner hat sich für ihr Debüt eine Thematik gesucht über die gerne geschwiegen wird, das Gefängnis und alles was damit zu tun hat. Sie zeigt verschiedene Schicksale und versucht sowohl die Opfer- als auch die Täterrolle in den Mittelpunkt der Szenerie zu bringen.
Das Festival geht nur noch bis morgen also husch, husch und ins Kino mit euch!
Das Festival geht nur noch bis morgen also husch, husch und ins Kino mit euch!
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